Wie sehe ich meine Rolle als Sachverständiger 

Bauen ist die schönste Sache der Welt! Der Prozess des Entstehens eines Bauwerkes ist etwas Bleibendes und spiegelt die Interpretation der Gegenwart und die Erwartungen an die Zukunft eines jeden Bauherrn wider. Dieser Prozess von der Idee bis zur Nutzung der Immobilie ist daher auch mit vielen Emotionen verbunden.

Diese Emotionen manifestieren sich in Bedenken und Beanstandungen zu Abweichungen von den Vorstellungen bzw. Erwartungen des Bauherrn oder Eigentümer.

Schäden entstehen zumeist aus Mängeln und Abweichungen von den Regeln der Technik, sie können aber auch durch "unerklärliche" Anomalien auftreten, deren Ursache geklärt werden soll oder durch Naturgewalten infolge dessen das Ausmaß des Schadens zu ermitteln ist.

Ich verstehe mich als Bausachverständiger in diesen Fragen als "Hausarzt". Ich stelle die Diagnose, erläutere Ursachen oder gegebenenfalls hinzunehmenden Abweichungen und beschreibe mögliche Behandlungsmöglichkeiten (Sanierung). Die Begleitung der notwendigen Sanierungsprozesse sind für mich gleichfalls wichtiger Bestandteil der Unterstützung des Ratsuchenden.

Es gilt oft mit der Ursachenerkennung auch den Verursacher ausfindig zu machen. Dieser Prozess ist der schwierigste. Das herausfinden ex post, welche Erwartungen der Bauherr hatte, welcher Stoff dem Bauausführenden zur Verfügung stand, oder welche Umweltbedingungen zum Zeitpunkt der Entstehung der Abweichung bestanden haben, erfordern neben Erfahrung, technischen und physikalischen Verständnis, viel Geduld, beharrlicher Forschungsarbeit und vor allem das notwendige Interesse an der richtigen Lösung.

Ich freue mich über die technische Auflösung der Fragen, um der Sache willen, nach dem Grundsatz „Was es wiegt, dass hat‘s“, denn es geht um große Sachwerte, mit vielen persönlichen Emotionen.